Liebe Gartenfreunde und Hobbygärtner,
Auch wenn die Pflanzzeit im Dezember, spätestens mit dem Eintreten des dauerhaften Bodenfrostes für das Jahr vorbei ist, gibt es für den Hobbygärtner und Gartenfreund trotzdem noch einige Gartenarbeiten zu tun, damit der Garten den Dezember und die kalte Jahreszeit schadlos übersteht und optimal im nächsten Frühjahr auf die nächste Wachstumsperiode vorbereitet ist.
Immergrüne Heckenpflanzgen und Gehölze ausreichen bewässern
Im Dezember gibt es meistens noch sonnige Tage, an denen der Boden über Tag nicht mehr gefroren ist. An diesen Tagen benötigen immergrüne Heckengehölze und Gartenpflanzen Wasser, denn über die vorhandenen Blätter und Nadeln verdunstet die Pflanze bei diesem Wetter viel Feuchtigkeit. Buchsbaum, Rhododendron, Kirschlorbeer und viele andere immergrüne Gartenpflanzen müssen in den eher trockenen Winterwochen im Dezember daher immer ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden, solange kein durchgehender Bodenfrost herrscht.
Pflege für Obstbäume und andere Großgehölze
Sollte direkt nach der Ernte noch kein Rückschnitt an den Obstgehölzen durchgeführt worden sein, können diese Gehölze auch im Dezember noch zurückgeschnitten werden. Beim Rückschnitt sollte man hier bspw. die Äste der Obstegehölze auslichten und einen sog. Erhaltungsschnitt durchführen, um Platz für die frischen Triebe zu schaffen. Gleichzeitig sollte man alte Früchte der Obstgehölze, wenn diese noch an den Ästen hängen, im Dezember entfernen, denn diese Altfrüchte sind häufig ein Herd für (Pilz-) Infektionen und Krankheiten.
Neben dem Rückschnitt kann man die Großgehölze mit einem Kalkanstrich des Stamms vor Frostrissen schützen. Frostrisse entstehen besonders an kalten, klaren und gleichzeitig sonnigen Wintertagen, wie sie im Dezember häufig vorkommen. Durch die Sonneneinstrahlung wird der Stamm nur punktuell erwärmt, wohingegen die umliegenden Bereiche des Stammes sehr kühl sein können. Diese Temperaturdifferenz kann zu Rissen im Stamm führen. Ein weißer Kalkanstrich am Baumstamm reflektiert die Sonneneinstrahlung und verhindert das Erwärmen des Stammes.
Kübelpflanzen und junge, empfindliche Gehölze brauchen Kälteschutz
Wer bis jetzt noch nicht die Gartenpflanzen im Kübel und die empfindlichen Ziergehölze winterfest gemacht hat, sollte dies im Dezember nachholen. Selbst eigentlich winterharte Kübelpflanzen sollten nicht völlig ungeschützt der Winterkälte und dem eisigen Wind exponiert werden.
Zahlreiche Maßnahmen bieten guten Kälte- und Witterungsschutz: Einerseits sollten die Pflanzkübel nicht an windigen Standorten stehen. Darüber hinaus kann man den Grünteil der Pflanzen mit einem Vlies und den Wurzelballen durch Jutematten oder Nopppenfolie schützen. Um ein vollständiges Durchfrieren des Kübels zu verhindern, ist es empfehlenswert, den Pflanzenkübel auf Styropor oder, etwas dekorativer, auf Holzscheiben zu stellen.
Wenn im Dezember Kübelpflanzen zum Schutz im Haus oder in der Garage gelagert werden, sollte darauf geachtet werden, dass diese Pflanzen genug Licht bekommen. Ein dunkler Keller oder eine dunkle Garage kann zu wenig Licht bieten und so die für die Pflanze notwendige Photosynthese nicht stattfinden. Ebenfalls ist bei einer häuslichen Überwinterung auf Schädlinge zu achten, die sich sonst gerne einnisten und schnell vermehren können.
Auch die im Garten stehenden, empfindlichen Ziergehölze und Pflanzen sollte man schützen: Laub ist als eine Art Isolationsschicht geeignet, die aber nicht viel dicker als ca. 15cm sein sollte. Gleichzeitig freut sich die heimische Fauna, z. B. Igel und andere Gartentiere, durch diese Laubansammlungen über eine gute Möglichkeit, sich ein gemütliches Quartier für den Winter einzurichten.
Winterruhe für den Rasen
Mit dem einsetzenden Frost und Schnee kehrt im Dezember auch für den Rasen die Winterruhe ein. Das Betreten der Rasenfläche sollte möglichst vermieden werden, damit die teilweise steif gefrorenen Grashalme keinen Schaden nehmen. Sollte an wärmeren Tagen, bspw. Anfang Dezember, noch Laub auf dem Rasen sein, sollte man es noch entfernen, um dem Rasen die optimalen Voraussetzungen für eine Überwinterung zu bieten.
Wasserleitungen vor dem Frost schützen
Mit dem ersten Frost sollten spätestens die Wasserleitungen, Regentonnen etc. frostsicher gemacht worden sein. Wenn dort noch Wasser enthalten ist und dieses Wasser gefriert, dehnt es sich aus, so dass Wasserleitungen Schaden nehmen können, Regentonnen Risse bekommen uvm. Daher sollte man rechtzeitig vor dem ersten Frost im Dezember die entsprechenden Leitungen vorbereiten, indem man das Wasser dort abdreht und das Wasser aus der Regentonne ablässt.
Zeit für Planung nutzen
Insgesamt ist der Arbeitsaufwand im Dezember nur sehr gering und neben der Erholung kann man Zeit wunderbar nutzen, um schon das nächste Gartenjahr zu planen. Welche Veränderungen möchte man vornehmen, welche Pflanzen sucht man noch für den eigenen Garten etc. Für diese und viele weiter Fragen hat man jetzt genug Zeit, sich gute Lösungen zu überlegen, nach den passenden Gartenpflanzen zu suchen oder sich auch mal von außergewöhnlichen und exklusiven Pflanzen bezaubern zu lassen.
Viele Grüße,
Alexander Kipp
Vom Team der Baumschule NewGarden